Bedingungslos liebende Annahme

Das Ungleichgewicht, unter dem ich im Moment leide (Krankheit, Konflikt, etc.) ist das Ergebnis dessen, was ich und meine Ahnen in diesem und allen früheren Leben erschaffen habe.

Alle Versuche, es zu reparieren mit Methoden, Medikamenten etc. scheitern. Ich fühle mich hilflos, und aus dieser Hilflosigkeit heraus wird der Drang, eine „Lösung“ zu finden, immer stärker. Je stärker dieser Drang wird, desto mehr verspannt sich mein Körper, desto geringer wird meine Selbstliebe („Ich bin nicht in der Lage, mir selbst zu helfen“). Die Symptome verschlimmern sich.

Bedingungslos liebende Annahme bedeutet, damit aufzuhören, etwas heilen oder reparieren zu wollen.

Es bedeutet, damit aufzuhören, Lösungen zu suchen. Es bedeutet, den Zustand, der gerade da ist, im Hier und Jetzt vollständig anzunehmen, ohne auch nur im Geringsten etwas heilen oder verändern zu wollen. Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen für das, was meine Ahnen und ich erschaffen haben.

Bedingungslos liebende Annahme ist nicht zu verwechseln mit Passivität. Es ist ein aktiver Schritt, diese Haltung einzunehmen und sie im Zentrum des Bewusstseins zu verankern. Natürlich kann Heilung unterstützt werden durch Medikamente, Methoden etc., doch diese sollten nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen mit dem Ziel, die Symptome möglichst schnell loszuwerden.

Symptome schnell loswerden zu wollen beinhaltet immer eine Form von Widerstand gegen das, was gerade ist.

„Das soll weg“. Das Leiden, das Symptome oft verursachen, entsteht überwiegend aus dem Widerstand gegen die Symptome und dem Wunsch, sie schnellstmöglich zu beseitigen. Bedingunglos liebende Annahme löst diesen Widerstand auf. Die Symptome sind noch da, doch sie verursachen kein Leiden mehr und auch keinen Druck, möglichst schnell etwas finden zu müssen, was sie zum Verschwinden bringt.

Es ist so wie wenn wir ein windschiefes Haus gebaut hätten, es regnet durchs Dach, wir frieren und werden nass, und wir stehen davor und sagen: „Ja, so haben wir dieses Haus gebaut und so ist es jetzt.“

Bedingungslos liebende Annahme bedeutet, dieses Haus zu lieben, so wie es ist.

Es bedeutet, alle Fehler zu lieben und bedingungslos anzunehmen, die wir beim Bau des Hauses gemacht haben. Manchmal wussten wir es nicht besser und heute würden wir diese Fehler nicht mehr machen. Warum nicht? Weil wir sie einmal machen mussten, um zu lernen. Manchmal haben wir bewusst schiefe Balken benutzt, weil sie billiger waren. Manchmal haben wir auch in vollem Wissen um die Folgen so richtig Mist gebaut in der Hoffnung, es würde nicht auffliegen. All diese Fehler zeigen sich jetzt in diesem wunderbaren, windschiefen, nassen Haus. Es ist das Produkt unserer Seelenreise, und der Seelenreise unserer Ahnen.

Liebe ist die Antwort auf alles.

In bedingungslos liebender Annahme lieben wir nicht nur das Haus, sondern auch uns selbst und unsere Ahnen. Wir haben Mitgefühl mit uns selbst und unseren Ahnen. Wir vergeben uns und unseren Ahnen. Wir stehen vor dem Haus, in tiefer Demut, und erkennen an, dass es so ist, wie es ist, und dass wir es nicht reparieren können.

Diese Haltung berührt den Himmel. Unsere spirituellen Väter und Mütter, das Göttliche, die Seelenwelt, sie schauen auf uns. Sie schauen auf einen Menschen, der erkannt hat, dass all die Versuche, das Haus zu reparieren, es nur noch schiefer und kaputter machen. Sie schauen auf einen Menschen, der Verantwortung übernimmt für seine Schöpfung, und der in tiefer Liebe und Demut kapituliert hat.

Und dann kommen sie und helfen.

Ein Gedanke zu „Bedingungslos liebende Annahme

  • 4. Januar 2017 um 16:41
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    Ich liebe diesen Text. Danke! Tatjana

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