Mantren aus dem Buddhismus

Mantra von Buddha Shakyamuni

Das Mantra des historischen Buddha namens Siddhartha Gautama ist als Shakyamuni-Mantra bekannt. Der Begriff „Shakyamuni“ bedeutet „der Weise des Shakyan-Clans“. Dies bezieht sich auf den Mann, der in der späten vedischen Ära in den Shakya-Clan hineingeboren wurde und später als Buddha bekannt wurde. Das Mantra steht für das fromme Herz des Buddha und daher wird angenommen, dass die Yogis und Praktizierenden, die dieses Mantra rezitieren, die Essenz des heiligen Herzens des Buddha absorbieren. Das Mantra ist auch bekannt als das Herz-Mantra des Großen Weisen.

(Sanskrit शाक्यमुनि śākyamuni „der Weise [aus dem Volk] der Shakya“).

 

Oṃ muni muni mahāmuni śākyamuniye svāhā

 

Mantra von Bodhisattva Manjushri

Mañjuśrī (मञ्जुश्री) ist der Bodhisattva des Wissens und des Lernens, Buddha der Weisheit bzw. Weisheits-Buddha. In Sanskrit bedeutet mañju: “schön, lieblich, charmant, …”;  während śrī eine Reihe von Bedeutungen hat, die “Licht, Glanz, Ausstrahlung; Besitz, Wohlergehen, Glück, Erfolg, hoher Rang, Königtum” umfassen. Mañjuśrī könnte mit Schöner Prinz oder Schöner Glanz usw. übersetzt werden. Die Embleme sind das flammende Schwert in der rechten Hand und das Buch in der linken. Manchmal liegt dieses auf Lotusblüten, die in der entsprechenden Hand gehalten werden. Mal wird das Buch ans Herz und mal zur Seite gehalten. Das Buch ist das Aṣṭasāhasrikā Prajñāpāramita Sutra – die Vollkommenheit der Weisheit in 8000 Zeilen. Das Schwert repräsentiert Weisheit.

Jeder Buddha hat ein Mantra, Manjushris Mantra lautet: Om a ra pa ca na dhīḥ. Jeder der 5 Buchstaben im mittleren Teil des Mantras ist mit einem Aspekt des Dharma verbunden, und alle zusammen werden als Silben-Türen (zum Dharma) bezeichnet. Die Wurzel-Silbe von Mañjuśrī ist dhīḥ, die Wurzel-Silbe der vollkommenen Weisheit, die er mit Prajñāpāramita teilt.

Oṃ a ra pa ca na dhī

 

 

Mantra von Bhaisajyaguru (Medizinbuddha)

Bhaisajya“ bedeutet „Heilung“ oder „heilende Wirksamkeit“, während „Guru“ „Lehrer“ oder „Meister“ bedeutet. Damit ist er der „Meister des Heilens“. Der Medizinbuddha (भैषज्यगुरु)
ist lapislazuli-blau. Er sitzt im Lotossitz, hält in der Linken eine Schale mit Nektar, die Rechte formt das Mudra der Wunscherfüllung und hält einen Myrobalan-Zweig, ein Symbol für Heilung (tibetische Tradition). Er ist einer von acht heilenden Buddhas, zu denen auch Buddha Shakyamuni gehört. Er gelob­te die Heilung aller fühlenden Wesen von Krankheit sowie die Beseitigung der Ursa­chen: Gier, Hass und Unwissenheit. Er hütet die Medizin-Tantras in Tibet und ist die geistige Quelle der Medizin, gilt als König aller Heiler. Sein Mitgefühl beruht auf der Erkenntnis, dass es kein getrenntes Ich gibt. Er soll schon vor diesem Kalpa (Welt­zeitalter) gewirkt haben.

Die Übersetzung des Mantras könnte sein:  „Erscheine, oh Heiler, oh Heiler, oh großer Heiler, oh König der Heilung!“ Svaha … ein Ausruf der Freude, das Fundament im Herzen zu errichten, den Segen, die Hingabe, aus der die Verwirklichung kommt.

Oṃ bhaiṣajye bhaiṣajye mahābhaiṣajye bhaiṣajyarāje samudgate svāhā

 

 

Mantra von Amitabha

Der Name Amitābha bedeutet unendliche Ausstrahlung (amita bedeutet unermesslich, grenzenlos, unendlich und ābha Pracht, Licht; Farbe, Erscheinung, Schönheit). Sein Körper ist rot, sein Terrain ist die geistige Versenkung, die Meditation. Er ist als Oberhaupt der Lotosfamilie einer der fünf Vollendeten (Dhyani-)Buddhas. Er regiert das westliche Reine Land Shukavati. Er wird normalerweise als Mönch (Bhikṣu) mit seinen Händen in der Dhyana-Mudra (Mudra der Meditation) dargestellt und umfasst eine Schale mit dem Nektar der Unsterblichkeit.

Seine Keimsilbe hrīḥ steht für unermessliches Mitgefühl. 

 

Oṃ a mi tā bha hrī

 

 

Mantra von Amitayus

Amitabha und Amitayus sind dieselbe Person oder Entität. Der wichtige ikonographische Unterschied zwischen den beiden, Amitabha und Amitayus, besteht darin, dass Amitabha die Buddha-Erscheinung und Amitayus die Bodhisattva-Erscheinung hat. Amitabha hält mit beiden Händen eine schwarze Bettelschale im Schoß. Amitayus hält mit beiden Händen eine Langlebens- Vase im Schoß.
Amitayus Buddha, auf den in der Mahayana-Sutra-Literatur Bezug genommen wird, ist auch eine beliebte Meditationsgottheit im Vajrayana-Buddhismus. Amitayus gehört auch zu dem Set der langlebigen Gottheiten, unter denen sich auch die Weiße Tara befindet.
Amaraṇi kommt von amaraṇa = nicht (a-) sterblich (maraṇa) – d.h. unsterblich. Jīva bedeutet Leben, Existenz, Jīvantaye heißt “der der lange lebt” bzw. “zu dem, der ewig lebt”. Man kann jīvanta als ein synonym für amaraṇa sehen. amaraṇi-jīvantaye bedeutet somit “zu dem unsterblichen, ewig lebenden”.

Oṃ amaraṇi jīvantaye svāhā

 

 

Mantra von Kṣitigarbha

Kṣitigarbha (Sanskrit: क्षितिगर्भ) ist ein Bodhisattva, der hauptsächlich im ostasiatischen Buddhismus verehrt wird. Sein Name kann als “Earth Treasury”, “Earth Store”, “Earth Matrix” oder “Earth Womb” übersetzt werden. Kṣitigarbha ist bekannt für sein Gelübde, die Verantwortung für die Unterweisung aller Wesen in den sechs Welten zwischen dem Tod von Gautama Buddha und dem Erscheinen von Maitreya zu übernehmen, sowie für sein Gelübde, die Buddhaschaft nicht zu erlangen, bis alle Höllen geleert sind. Er wird daher oft als der Bodhisattva der Höllenwesen angesehen. Aufgrund dieser wichtigen Rolle nehmen Schreine für Kṣitigarbha oft eine zentrale Rolle in Tempeln ein, insbesondere in Gedenkhallen oder Mausoleen.
Sein vollständiger Name auf Chinesisch lautet: Dàyuàn Dìzàng Púsà.

Kṣitigarbha ist einer der vier wichtigsten Bodhisattvas im ostasiatischen Mahayana-Buddhismus. Die anderen sind Samantabhadra, Manjusri und Avalokiteśvara.

Normalerweise wird er als buddhistischer Mönch mit einem Heiligenschein um seinen rasierten Kopf dargestellt, er trägt einen Stab, um die Tore der Hölle aufzubrechen, und ein wunscherfüllendes Juwel, um die Dunkelheit zu erhellen.

Námó dìzàng wáng púsà

Oṃ kṣitigarbha bodhisattva yaḥ